Ich habe im Wintersemeser 2024/25 einen Lehrauftrag für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie übernommen – an der Charlotte-Fresenius-Universität in Wiesbaden. Und habe ihn seither erfolgreich beendet, und im Sommersemester 2025 wird folgerichtig die Neuauflage sein. Der Lehrauftrag ergänzt die Vorlesung mit dem gleichen Titel, stellt aber insofern einen eigenen Inhalt dar, als ich alle akademischen Freiheiten habe. Differentielle Psychologie handelt von der Unterschiedlichkeit der Menschen und steht insofern der Allgemeinen Psychologie gegenüber. Persönlichkeitspsychologie deckt dabei alle Bereiche ab, die nichts mit Leistung zu tun haben, wie Intelligenz, Konzentration oder Gedächtnis. Vielmehr geht es ihr um Interessen, Motivationen, aber zuerst um Charaktermerkmale, traits.
Einerseits hatte William Stern zuerst den Anstoß gegeben, die Verschiedenheit der Menschen nicht als Störfaktor in den Experimenten der Allgemeinen Psychologie aufzufassen, sondern als eigenen Gegenstand der Forschung, eben die Differentielle und Persönlichkeitspsychologie. Aus einer ganz anderen Ecke der Psychologie – aber fast gleichzeitig – kam andererseits die Lehre von den Typen von C.G. Jung. Diese fanden dann im MBTI von Katherine Myers und Isabel Briggs Myers ihre Operationalisierung; mir sind dabei aber nicht diese 16 Typen wichtig, hingegen die vier Dimensionen, also die Präferenzen, die sie begründen. Wenn man dann noch den Neurotizismus von Eysenck hinzuzählt …

Wir hatten in der Veranstaltung richtigerweise Spaß!

Das Big Five-Modell im Mittelpunkt
Das Modell von Costa und McCrae und der von Ihnen entwickelte Test NEO-PI steht zentral für die Theorien und Verfahren der Differentielle und Persönlichkeitspsychologie. Natürlich gibt es eine deutsche Version, die jedenfalls mehr ist als nur eine Übersetzung. Er steht dementsprechend in Konkurrenz zum älteren 16pf von Cattell – ich behaupte aber, dass die Big Five und die Primärfaktoren desungeachtet das Gleiche sind! Die Tests werden außerdem laufend weiter entwickelt, also in den Formulierungen aktualisiert und neu normiert.
Die Struktur des Seminars
Der Rahmen war vorgegeben: zuerst virtuelle Einführung, dann drei jeweils zweitägige Präsenzblöcke, schließlich virtueller Abschluss. Das Format hat sich bewährt, und folgerichtig behalten wir es bei. Referate und Gruppenarbeiten zählen als Leistungsbeitrag der Studenten – diese Beteiligung möchte ich sogar ausweiten.

Ich kann abschließend das Studium der Psychologie an der Charlotte-Fresenius-Universität nur empfehlen. Am Standort Wiesbaden trifft man dann auf Differentielle und Persönlichkeitspsychologie – und mich.
Mein Ziel im Seminar “Differentielle und Persönlichkeitspsychologie” ist weniger der Aufbau von Wissen. Vielmehr geht es mir zuerst um das Bewusstsein, dass es Kriterien zur Testgüte gibt, die indessen oft nicht eingehalten werden. Beispielsweise wird die “Normierung” sehr oft mit nicht repräsentativen Stichproben vorgenommen.
Sprechen Sie mich gleich anschließend für ein Gespräch an. Unter 0172 817 92 97 oder reiner@borretty.com