Daily Stand Ups, “Morgenrunden”, 9-Uhr-Besprechungen im Leitungskreis etc. dienen dem Informationsaustausch, zur Planung, Fortschrittskontrolle und zur Einleitung von Initiativen. Und natürlich zum notwendigen Small Talk.
Führungskräfte und Mitarbeiter haben diese Runden auch in Home Offices fort gesetzt, durchaus so “nah am Original” wie möglich. Zumindest anfangs konnten sie länger dauern, weil erst einmal die Tools ans Laufen gebracht werden mussten. Aber auch, weil sie etwas dickere Bretter bohrten – gut so! Längst sind jedoch zu den wichtigen und spannenden Meetings wieder weniger aufregende Pflichttermine hinzugekommen.
Folgerungen für das Führen im New Normal: Disziplinierte Planung hilft. Auf den stimmigen Adressatenkreis und besonders auf Kürze und Prägnanz achten, eine klare und knappe Agenda! Führungskräfte wirken hier wieder als Vorbild, im Guten wie im Schlechten! Sie leben eigenes pünktliches Erscheinen zu Videokonferenzen, durchgängige Anwesenheit, volle Konzentration (Mobiltelefon aus!) vor. Und sorgen so für genau das gleiche Verhalten bei den Mitarbeitern.
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nutzen solche Begegnungen in der Werkstatt, im Büro oder Labor einfach so, um “die Maschine am laufen” zu halten. Hierher gehört sogar die Gerüchteküche! Im virtuellen Raum finden aber praktisch nur geplante Meetings statt – und begünstigen “Social Isolation”!
Folgerungen für das Führen im New Normal: Viele Mitarbeiter haben rasch ähnliche informelle Gelegenheiten auch in der Virtualität geschaffen. Virtual Coffee, reihum das eigene Mittagessen posten. Sie erfanden rasch kleine tasks für Alle: sich am Schreibtisch fotografieren, miteinander Yoga und Gymnastik machen, online games (die man ja nicht gleich auf dem Firmenrechner installieren muss). Lächeln und winken, wenn kleine Kinder ins Bild krabbeln oder stolpern – wir alle können das erlauben und genießen, und uns freuen!
Mittlerweile ist jedoch manches etwas schal geworden. Führung kann und soll Interesse signalisieren und solches unter den Mitarbeitern anregen. Merke: wer sich als Mitarbeiter im Büro organisieren, motivieren und disziplinieren kann, kann dies auch im Home Office. Und wer sich im Home Office abseilen kann, konnte das auch aus dem Büro. Führungskräfte können jedoch vertrauen und dabei die Beziehungsebene pflegen. Und sie können sich und Anderen Humor erlauben, solange der nicht zur Albernheit oder zum Selbstzweck abgleitet.