Seminare zu Führung und Methodik in Form von Präsenztrainings finden schon längst wieder statt. Auch für mich sind sie schon längst wieder Routine! Aber eines musste in letzter Minute wieder abgesagt werden – Corona-Fälle! Ich bin selbst schon zum fünften (!) Mal geimpft und trotzdem auch einmal genesen, aber das sagt nicht viel bei zwölf oder sechzehn Teilnehmern. Also: Virtuelle Trainings als Option für den Rückfall sind weiter nötig!
Präsenztrainings sind unser Heimspiel !
Präsenztrainings und hybride Formen sind klar zur Norm geworden. Ihre Planung fand anfangs oft hektisch statt, ist aber längst Routine. Aber wir könnten durchaus in eine fünfte oder sechste bis n-te Corona Welle stolpern, und regionale Hotspots können ebenso entstehen wie ein Einschleppen von außen. Wir werden weiterhin bei der Gestaltung von Seminaren (und Workshops) die Virtuelle Version noch mit planen müssen! Hoffen wir also auf weiter rückläufige Werte zur Inzidenz – einfach voraussetzen können wir sie nicht.
Dennoch: hoffentlich wird die folgende Erörterung zu Präsenztrainings nicht zur Nachbetrachtung!
Flip Charts und Stellwände sind endlich wieder nutzbar. Auch Kärtchen kann man wieder auf eine Stellwand pinnen. Prinzipiell gilt auch hier: die Methoden dürfen nicht um ihrer selbst willen genutzt werden, nur weil sie dem Trainer Spaß machen. Sie müssen Mittel bleiben, nicht zum Zweck werden.
Präsenztrainings erlauben noch mehr Methodenvielfalt
Ich bin weiterhin kein Freund von Designs nach dem Motto “drei Gruppen in ihre Räume zu schicken, dort arbeiten sie etwas aus und präsentieren an’s Plenum”, schlimmstenfalls noch zur gleichen Fragestellung. Und das in endloser Wiederholung. Virtuelle Führungstrainings hatten das umso dröger gemacht. Ein Mix von Methoden über den ganzen Tag ist hier nicht nur sinnvoll, sondern nötig.
Die Vorbereitung und Leitung von Seminaren war mir immer leicht gefallen. So habe ich einen Moderatorenkoffer, eine extra Schachtel mit Stiften und eine Tasche für sonst alles Nötige immer gepackt. Weiter habe ich eine zweite für den PC, eine zweite Stromversorgung und eine extra Maus, einen Lautsprecher für das Beschallen etwas größerer Räume und ein Jabra… Und auch alle Utensilien für meine Lieblings-Übungen. Außerdem erstelle ich gern ein Münzsoziogramm zur Darstellung von Macht und sozialer Nähe. Dies mache ich auch als Einstieg ins Aufstellen von Beziehungen in Organisationen (und nach außen, wie zum Kunden…).
Die Marshmallow-Challenge wie auch die bekannte Übung Turmbau aktivieren die Teilnehmer und fordern Nähe und Interaktion. Sie waren unter COVID flach gefallen und sind nun wieder möglich! Auch die “Hallo Wach” Übungen im Plenum, die etwas körperliche Anstrengung fordern, wie auch gruppendynamische Übungen kann ich endlich leichter einstreuen. Breakout Sessions finden wieder in nicht virtuellen Räumen statt; Ich lasse oft solche Gruppen in den Ecken des Plenums neben einander arbeiten: sie stören sich nicht.
... und persönliche Nähe.
Während im virtuellen Training Kinder oder Tiere auftreten dürfen, sind sie in Präsenz klar tabu. Wir haben auch die Chance, gleichzeitig in Concept Boards zu arbeiten, nun nicht mehr. Ich hatte umgekehrt die Anfahrten zum Hotel nicht wirklich vermisst, die nun wieder anfallen. Aber: ich bilde diese Routinen schnell wieder aus! Einige Kollegen fanden die langen Pausen mittags so ganz ohne Teilnehmer recht erholsam, wie auch die Abende ohne gemeinsame Drinks an der Bar. Ich selbst mochte die scheinbar ziellosen Gespräche immer. Schließlich kann so die persönliche (nicht private) Beziehung auch der Teilnehmer unter einander weiter vertieft werden!
Aber: die Lage bleibt volatil...

Das Flip Chart kommt wieder zu seinem Recht!

Ein Soziogramm mit Münzen – ich bin am Denken!